Unsere diagnostisch arbeitenden Wohngruppen haben allesamt eine explorative Funktion, um Bedarfe von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu klären und im nächsten Schritt Empfehlungen für eine bestmögliche Unterstützung anzubieten. Wir nehmen Kinder und Jugendliche auf, die sich in der Folge von körperlicher, psychischer oder seelischer Gewalt, von sexuellem Missbrauch oder Verwahrlosung in akuten Notsituationen befinden und bei denen noch nicht genau zu sagen ist, welche Form der Hilfe zukünftig für sie passend erscheint.
Eine auf Diagnostik spezialisierte Wohngruppe ist insbesondere dann die beste Wahl, wenn zunächst kaum oder gar nicht zu beurteilen ist, wie der körperliche, kognitive und emotionale Zustand unterstützungsbedürftiger Kinder und Jugendlicher ist, welche Form ihr Leben und das der ganzen Familie zukünftig überhaupt annehmen kann, welche Gefahren oder Risiken drohen und welche Perspektiven zur Verfügung stehen oder erarbeitet werden können. Die Diagnostik verschafft darüber Klarheit. In der Regel steht dafür ein Zeitraum von sechs bis neun Monaten zur Verfügung.
Gegenstand unserer diagnostischen Verfahren sind zum Beispiel:
- Der Gesundheitszustand, Essverhalten und Hygiene
- Das Sozial- und Beziehungsverhalten
- Die emotionale Verfassung
- Der Stand der kognitiven Entwicklung sowie lebenspraktische Fertigkeiten
- Spielbeobachtungen
- Das Schul- und Leistungsverhalten
- Konflikt- und Bewältigungsstrategien
- Eine systemische Einordnung des Verhaltens der Kinder und Jugendlichen in Aspekte der familiären Entwicklung
- Interaktionsbeobachtungen bei begleiteten Kontakten mit der (Herkunfts-) Familie, eine Vorbereitung und Reflexion der Besuchskontakte, Erarbeitung eines Rückmeldungssystems mit den Familien sowie Coaching