FASD bezeichnen ein umfangreiches Spektrum von Folgeerscheinungen des mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft. Bekannt ist vor allem FAS. Aufgrund von Schädigungen des zentralen Nervensystems zeigen betroffene Kinder erhebliche Verhaltensauffälligkeiten und ihre Entwicklung ist erheblich beeinträchtigt.
Kognitive Fähigkeiten sind eingeschränkt und in vielen Fällen ist es Kindern nicht möglich, aus Fehlern zu lernen. Sie neigen zu einem sozial vollkommen unangemessenen Verhalten. FASD sind nicht zu heilen.
Immerhin: die Auswirkungen von FASD lassen sich lindern, und vor allem ein stabiles familiäres Umfeld trägt dazu bei. Zugleich stellen FASD eine enorme Belastung dar, denn im Umgang mit den Kindern gibt es klare und dauerhafte Wirksamkeitsgrenzen – selbst für die geschulte pädagogische Fachkraft. FASD fordern der pädagogischen Arbeit deshalb eine ausgesprochen differenzierte Haltung sowie sehr behutsame Vorgehensweisen ab.
Zur nachhaltigen Entlastung betroffener Familien halten wir ein Angebot mit systemischem und traumapädagogischem Fokus vor. Im Rahmen kleinerer Wohngruppen betreuen wir insgesamt 6 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren.
Folgende Ziele stehen dabei im Vordergrund:
- Den Kindern einen „sicheren Ort“ und eine geordnete, an Reizen tendenziell arme Umgebung zur Verfügung stellen
- Das individuelle Entwicklungspotenzial ausloten und entfalten helfen
- Anhand „leichter Sprache“ Regeln des sozialen Miteinanders vermitteln
- Eltern einbeziehen und intensiv an der Eltern-Kind-Bindung arbeiten
Ein Ansatz unserer Arbeit liegt in der nachweislich positiven therapeutischen Bedeutung von Bewegung, die wir anhand psychomotorischer sowie erlebnispädagogischer Konzepte in die Betreuung der Kinder einbringen. Den SIT-Ansatz nutzen wir zur Unterstützung der Elternarbeit.
Eine enge Zusammenarbeit mit externen ärztlichen Fachkräften der Kinderpsychiatrie, Psychotherapeuten und -therapeutinnen oder anderen Fachdiensten ist möglich.