Sämtliche Angebote, die wir machen, und alle Dienstleistungen, die wir erbringen, basieren auf einem Selbstverständnis, das sich christlichen Werten verdankt. Die Eckpfeiler dieser Angebote bilden modernste pädagogische Standards. Beides zusammen ist elementar für unsere tägliche Arbeit.
Wir bekennen uns zu folgenden pädagogischen Grundsätzen und Werten:
- Positives Menschenbild
Wir haben in unserer Arbeit täglich mit etwas wie „menschlichem Versagen“ zu tun, mit Mängeln und Defiziten. Uns begegnen Kinder, die zu Aggressionen und zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen neigen und Eltern, die nicht annähernd einfachsten Fürsorgepflichten genügen. Dennoch trauen wir diesen Menschen Veränderungen, Lernen und Entwicklung zum Besseren zu. Dies gilt vor allem für die Kinder. Doch auch Eltern wollen prinzipiell gute Eltern sein. Davon sind wir überzeugt. Praxisorientierte pädagogische Ansätze wie unser SIT-Konzept sollen sie dazu befähigen. - Ressourcenorientierte Pädagogik
Verhaltensdefizite haben Ursachen – und meist solche, die weder selbstverschuldet noch schnell und einfach (nach dem Vorbild der Behandlung einer Krankheit) zu beheben sind. Erfolgversprechender als die Arbeit an punktuellen Schwächen ist die an Stärken. Sie zielt darauf ab, individuelle Ressourcen, Talente, Neigungen und Fähigkeiten zu aktivieren, die eine insgesamt positive Entwicklung einleiten und stabilisieren können. - Bedeutung von Betreuer-Persönlichkeiten
Ein zentrales Erfolgskriterium unserer Arbeit sind vertrauensvolle Beziehungen und deren Kontinuität. Für uns ist das ein Anspruch an uns selbst – und insbesondere: eine Frage der Grundhaltung. Wir pflegen einen sensiblen, zugewandten und konstruktiven Umgang mit den uns anvertrauten Menschen. Das entspricht unserem fachlichen Selbstverständnis. Um dem Tag für Tag genügen zu können, braucht es darüber hinaus zutiefst menschliche Qualitäten – vor allem: Empathie und Engagement. Das erwarten wir von Mitarbeiter:innen - Individualität pädagogischer Impulse
Pädagogische Arbeit hat in der konkreten Lebenswelt der Menschen anzusetzen, denn es sind kumulierte Erfahrungen, Eindrücke, Erlebnisse – kurzum: sehr individuelle Biografien, die Kinder, Jugendliche und ganze Familien, die unsere Hilfe benötigen, auszeichnen. Auch darf pädagogische Arbeit sich nicht damit begnügen, im Rahmen offenkundiger Probleme die immer gleichen Maßnahmen und Instrumente in Stellung zu bringen, sondern sie muss aktiv nach neuen Perspektiven und Möglichkeiten zur Realisierung von Entwicklung und persönlichem Wachstum suchen. - Wert von Intervisionen
Die regelmäßige Bewertung von Zuständen, Zielen, Methoden und Instrumenten ist ein zentrales Element unserer pädagogischen Aktivitäten. Sie dient der Selbstvergewisserung. Auf Reflexion des Betreuungsprozesses und seiner Fortschritte zu verzichten, bedeutete den Verzicht auf Korrektur- und Optimierungschancen innerhalb des Prozesses. Der aktive, regelmäßige Austausch unserer Fachkräfte vor Ort mit der Erziehungsleitung zählt deshalb zu den Routinen unserer Einrichtung in Sachen Qualitätssicherung. Zur Unterstützung halten wir zudem einen eigenen interdisziplinären therapeutischen Dienst (ITD) vor, dem Psycholog:innen, Kinder- und Jugend-Therapeut:innen und Heilpädagog:innen angehören. Auch auf externe Unterstützung im Rahmen von Supervisionen greifen wir zu Beratungs- oder Optimierungszwecken regelmäßig zurück. - Systematischer Schutz der Kinder vor Gewalt
Zur Verhinderung und frühzeitigen Erkennung von „Kindeswohlgefährdungen“ nach § 8a SGB VIII haben wir zuverlässige Regeln, Strukturen und Verfahren ausgebildet, die zudem kontinuierlich weiterentwickelt werden. Der wirksame Schutz der Kinder vor (physischer, psychischer und sexueller) Gewalt hat in allen unseren Einrichtungen einen institutionellen Stellenwert, der von vertraglichen Selbstverpflichtungen der Mitarbeiter:innen über Leitfäden zur Gefährdungseinschätzung und Vorgehensweise bei Verdachtsfällen bis hin zu internen und externen Informationspflichten reicht. Sämtliche pädagogischen Mitarbeiter:innen werden sukzessive als Kinderschutz-Fachkräfte ausgebildet. In jeder der Wohngruppen ist ohnehin mindestens eine dieser Fachkräfte vorhanden.
Über alle Einrichtungen hinweg stehen darüber hinaus Ombudspersonen zur Verfügung, die als rund um die Uhr ansprechbare Vertrauenspersonen unserer Kinder fungieren und im Falle von Nöten, Ängsten oder Beschwerden systematisch deren (und keine anderen) Interessen vertreten. Auch Eltern können sich an sie wenden.