Im Zusammenhang mit der Entwicklung von Persönlichkeit scheint uns der Körper eher nebensächlich zu sein, notwendig allenfalls und gewissermaßen „funktional“. Doch das ist nicht der Fall. Der Körper, Aktivität und Bewegung, sind eigenständige Mittel und Wege, die Welt und sich selbst kennen- und schätzen zu lernen – vollkommen unabhängig von einem Entwicklungsstand, der kognitiv erreicht ist. Sie eignen sich deshalb hervorragend dazu, Entwicklung zu fördern. Die Psychomotorik hat genau dies erkannt
In unserer Intensivwohngruppe für Jungen machen wir uns dieses Wissen zu eigen. Sie basiert auf einem psychomotorischen Konzept, das nicht nur die Gestaltung des Alltags grundsätzlich prägt, sondern auch den Umgang zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern. Dabei geht es letztlich darum, einen geschützten Raum und Rahmen zu schaffen, der einerseits Sicherheit und Stabilität gibt, andererseits aber auch explorative Aktivitäten und damit Entwicklung unterstützt.
Geeignet ist die Wohngruppe insbesondere für Jungen, die bereits in der frühkindlichen Entwicklung ungewöhnliche Verhaltensweisen und antisoziale Tendenzen gezeigt haben, die dabei durch Gewalt oder Grenzverletzungen aufgefallen sind mit der Folge, dass dies zu generellen sozialen Einschränkungen (Schule, Freunde, Freizeit u.a.) geführt und die Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigt hat.
Das zentrale Ziel unserer Arbeit besteht darin, die Kinder auf ihrer Identitätssuche zu begleiten, Ressourcen und Talente der Kinder zu entdecken sowie Kompetenzen entfalten zu helfen, die es erlauben, ein eigenverantwortliches und sozialverträgliches Leben zu führen.